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Blechwarenfabrik

Vor den Toren einer (bei Fotografen berühmten) Mittelgebirgsregion steht die alte Blechwarenfabrik. Die alte Fabrik wirkt im städtischen Umfeld arg unscheinbar. Doch mein erster Eindruck sollte täuschen, denn im Gebäudeinneren entpuppt sich das Objekt als (sehr alte) industrielle Zeitkapsel. Gegründet vor über 100 Jahren als Geschäft für Klempnereibedarf, entwickelte sich die Firma schnell zur Blechwarenfabrik / Klempnerei. Düstere Zeiten durchlebte die Firma im Nationalsozialismus. Die Firma wurde von den Nationalsozialisten übernommen. Neben der Produktion von kriegswichtigen Gütern wurden auch viele Zwangsarbeiter beschäftigt. Nach dem zweiten Weltkrieg produzierte die Firma wieder allerhand Blechwaren aus Metall für Industrie und Handel. Zuletzt wurden hier vor allem Weichenlaternen, Öllampen, Schilder sowie Ölkannen für die Deutsche Bahn produziert. Im Gebäudeinneren waren wir sehr überrascht gewesen, weil das Inventar der Fabrik nach der Schließung nicht aufgelöst wurde. Wenn auch an einigen Stellen etwas chaotisch, boten die vielen alten Maschinen und Werkzeuge sowie die halbfertigen Waren viele Motive und machten diesen Ort zu etwas Besonderem. Wann und warum der Betrieb eingestellt wurde, konnte ich leider nicht herausfinden.

Status: verlassen

Besucht: 2021

Land: DE

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