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Siemensbahn

Schon im Jahr 1905 wurde für die Werktätigen des Siemens-Konzern der S-Bahnhof Fürstenbrunn-Siemensstadt errichtet. Dieser lag allerdings recht ungünstig und mit der Erweiterung des Werksgeländes musste eine Alternative her, damit die Werktätigen schnell zur Arbeit gelangen. Zwanzig Jahre später wurde der Bau einer neuen S-Bahn-Strecke beschlossen. Sie sollte vom S-Bahnhof Jungfernheide in die Siemensstadt abbiegen und bis nach Gartenfeld führen. Nach zwei Jahren Bauzeit wurde die Siemensbahn 1929 feierlich eröffnet und wurde von der Deutschen Reichsbahn betrieben. Zu Spitzenzeiten fuhr die S-Bahn bis nach Neukölln im Fünf-Minuten-Takt.

Nach dem 2. Weltkrieg war ein Großteil der - im Volksmund genannten - Siemensbahn zerstört und musste wieder instandgesetzt werden. Der Siemens-Konzern verlegte seinen Hauptsitz nach München und die Fahrgastzahlen auf der Strecke verringerten sich zunehmend. Die S-Bahn fuhr nur noch alle zwanzig Minuten und die Strecke wurde zur nachfrageschwächsten S-Bahn-Strecke in Berlin. Das endgültige Aus für die Siemensbahn war der Reichsbahnerstreik im September 1980: Die Strecke wurde stillgelegt. Im selben Jahr erreichte die U-Bahnlinie 7 das Viertel und bot eine bequeme Alternative zur S-Bahn.Seit über dreißig Jahren liegt die S-Bahn-Strecke mit ihren Bahnhöfen brach. Auf dem Bahndamm sowie auf den Bahnsteigen wachsen Bäume. Auf den Bahnhöfen ist die Zeit stehen geblieben. Eine Reaktivierung der Strecke ist nach dem Rückbau der Spreebrücke sowie einigen Gleisanlagen ungewiss.

Status: verlassen

Besucht: 2010-2014

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