Bis zum zweiten Weltkrieg dominierten in vielen deutschen Städten die alten zweiachsigen Straßenbahnwagen. Allerdings war das klassische Konstruktionsprinzip dieser Straßenbahnen nicht mehr zeitgemäß. Während Busse und Autos stetig weiterentwickelt wurden, gab es bereits viele Konstruktionspläne für neuere Straßenbahnwagen; diese konnten sich allerdings nicht durchsetzen. In Amerika entwickelte man einen Standard-Straßenbahntriebwagen, den PCC (President's Conference Commitee Car), welcher sich durch besseren Fahrgastfluss und der elektrischen Ausrüstung auszeichnete. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden von den sozialistischen Staaten die PCC-Lizenzen erworben und neue Straßenbahnen gebaut. Die Tatra-Straßenbahnen aus Prag sind bis heute die am häufigsten gebauten Straßenbahnen in der Welt und sind bis heute noch in vielen Städten im Einsatz. Die Entwicklung von Niederflurfahrzeugen gilt als Ende der Tatra-Zeit und viele Fahrzeuge wurden verschrottet, privat verkauft oder fanden im ehemaligen Ostblock eine neue Heimat. Eines Tages entdeckte ich in einer brandenburgischen Stadt viele Dresdner und Magdeburger Tatra-Straßenbahnen. An vielen Punkten im Industriegebiet begegnete man ihnen und im Internet rätselte man, was mit diesen Wagen passieren soll, da sie in der Nähe eines Stahlwerks standen. Monatelang waren die Straßenbahnwagen der Witterung und teilweise dem Vandalismus ausgesetzt. Doch jetzt erkunden diese Wagen im Ostblock neue Strecken.
Abandonedwalls auf Facebook: